Die Sonne strahlte und machte dem Sommer alle Ehre, indem sie den Donnerstag des Campusfestivals besonders aufheizen wollte. Wir vom Basement e.V. trotzten der Hitze und bauten unseren Stand auf dem Campus auf. Auch dieses Jahr wollten wir Kinder und Studierende wieder in Eisköniginnen, wilde Tiger oder gruselige Geister verwandeln. Das angebotene Schminken wurde schnell nicht nur von den Jüngeren entdeckt, sondern sogleich von den Älteren für sich beansprucht. An unserem Stand tummelten sich einige Altersklassen, die dem Schminken und Geschminkt-Werden nicht abgeneigt waren.
Hinter der Schmink-Action spielten sich folgende Szenen ab:
„Das sind deine Augen?“, unglaubwürdig wird die Frage an die Freundin gerichtet.
„Ja“, lautet die Antwort.
„Die sind so schön! Ich wusste gar nicht, dass du diesen weißen Ring um die Pupille hast. Und dann diesen gelben Fleck. Lass mal sehen!“ Der Begleiter beugt sich vor und betrachtet die Augen der Freundin – dieses Mal ganz genau.
Auf diese Weise liefen viele Gespräche ab, die folgten, wenn sich die Menschen vor die Linse unseres „Iris-Fotografen“ gewagt hatten. Die Aufnahmen erschienen anschließend auf einem großen Fernsehbildschirm, damit möglichst viele Menschen, die Individualität der Augen bestaunen konnten. „Augen auf!“ lautete der Name dieser Aktion, bei dem 119 Bilder von Augen entstanden sind. Jedes davon ist einzigartig, jedes davon ist schön, keines gleicht dem anderen. Es entstanden Gespräche zwischen Freunden, Bekannten, Fremden, die sich einmal wirklich in die Augen blickten und jede noch so kleine Besonderheit bemerkten. Die Sehorgane gerieten in den Fokus vollkommener Aufmerksamkeit, wie dies viel zu selten im Alltag geschieht. Dabei waren nicht nur wundervolle Fotografien das Ergebnis dieser Aktion, sondern vor allem Begegnungen und die Erkenntnis, dass jeder einzigartig schön ist.
Und genau das sollte unsere „Augen auf!“-Aktion auf dem Campusfestival erreichen: das Hervorkehren der Einzigartigkeit, die sich fernab von jedem Modetrend und jeden von den Medien errichteten Idealen in den Augen manifestiert. Jede Augenfarbe hat eine leicht abgewandelte Nuance. Jede Iris wartet mit ungewöhnlichen Mustern, Flecken, Kreisen, Schattierungen auf. Jedes Auge ist einzigartig. Und so verhält es sich auch mit jedem Menschen.
Wir freuen uns und sind immer noch überwältigt, dass so viele Menschen ihre Einzigartigkeit mit uns geteilt haben. Besonderer Dank gilt hierbei Elias, der als „Iris-Fotograf“ auf dem Campus in aller Munde war. Ohne die Objektiv-Leihgabe von Paul Träger wäre Elias allerdings nicht so nah an eure Augen herangekommen.
Alle 119 Bilder der Augen könnt ihr euch auf unserer Facebook-Seite ansehen.